Connichi 2013: Unser Bericht

Convention + Events

Wie ihr sicher schon bemerkt oder selbst erlebt habt, fand Deutschlands schönste Convention, so nenne ich sie, vom 13. bis zum 15. September in Kassel statt: Die Connichi!

Lamy und ich haben uns dafür entschieden, schon donnerstags anzureisen, weil freitags ja gleich alles beginnt. Da Kassel gute drei Stunden entfernt ist, wollten wir vor dem Contag am Freitag nicht zusätzlich eine lange Fahrt hinter uns haben.
Abends sind wir schon mal zur Halle gelaufen und haben uns das rege Treiben angeschaut. Der gewohnte Connichi Banner hing allerdings noch nicht – dazu auch an anderer Stelle mehr. Dafür haben wir schon einige Freunde und Bekannte getroffen, die alle nacheinander am Haupteingang eintrudelten – manche hatten die Arbeit schon hinter sich, andere noch vor sich. So ist das als Helfer oder Organisator.

Der Freitag
Am Freitag waren wir recht früh vor Ort, da wir unsere Presseausweise abholen und nichts verpassen wollten. Gesagt, getan. Und bei der Connichi lief die ganze Prozedur auch ohne Probleme und zügig, anders als beim CosDay in diesem Jahr.
Das einzige was uns nicht gesagt wurde (und auch vielen anderen Presseleuten nicht) war, dass wir die Halle schon deutlich früher als die Besucher betreten durften. Hätten wir nicht einen Freund getroffen, der im Orga-Team tätig ist, hätten wir das nie erfahren.
Auf ein Conbuch wartete der Besucher freitags auch verzweifelt – Die Firma, die für den Druck zuständig war hat vergessen, das Conbuch los zu schicken.
Obwohl wir alle eine so große Panne wie die der Hanami bei einer solchen großen Con eigentlich nicht erwarteten, waren wir zwar leicht schockiert aber auch zuversichtlich, dass die Conbücher am nächsten Tag da seien. Und so war es dann ja auch.

Was auch typisch ist für die Connichi, ist die verspätete Öffnung. Es gab technische Schwierigkeiten im Funk und deswegen öffneten sich die Türen erst eine ¾ Stunde später. Nun geht Sicherheit natürlich vor, aber gefehlt hat jemand, der dies auch offiziell verkündete.

Um 16:30 startete die Eröffnungsfeier der Connichi und um ehrlich zu sein, war diese ziemlich langweilig. Die Moderatoren hatten wenig Improvisationstalent und auch keine Ausstrahlung. Um dem Motto „Gruselig“ gerecht zu werden, waren die Moderatoren als Adams Family verkleidet, brachten ihre Rolle allerdings nicht überzeugend rüber. Schade.
Wie üblich betraten die Ehrengäste die Bühne und sagten ein paar Worte zum Publikum. Unter anderem dabei waren:

  • Shuhei Kita (Music Act)
  • Takayoshi Tanimoto (Music Act)
  • Yuta Toshihiro (Music Act)
  • Hiroshi Kubo (Music Act)
  • Nagareda Project (Music Act)
  • Studio Gainax (Yoshiyuki Sadamoto, Yoshinori Asao, NOIR, Hiroyuki Yamaga)
  • Yasuhiro Irie (Anime Studio Sunrise)
  • Guilt Pleasure (Mangaka Duo)
  • Akira Yamaguchi (Ölmalerei)

 

Nach der Eröffnungsfeier folgte sogleich der Pochi-Award. Es wäre besser, wenn die Moderatorin diesen nicht extra angekündigt hätte (und das wurde ihr wohl auch aufgetragen) aber vor Nervosität bringt man ja leicht mal etwas durcheinander. Leider haben einige Leute den Saal verlassen, weil diese nur zur Eröffnungsfeier gekommen waren. Im Vergleich zum letzten Jahr waren aber schon etliche Besucher mehr da, um die Verkündung des Pochi-Awards zu erfahren!
Einen Bericht zum Pochi-Award haben wir bereits hier veröffentlicht.

Nach der Eröffnung haben wir uns erst mal ein wenig in der Halle umgeschaut und sind durch den Händlerraum geschlendert. Und ich muss ehrlich sagen: Zum ersten Mal in diesem Jahr war mir der Händlerraum nicht zu eng/ zu stickig/ zu stinkig! Zwischen den Ständen war genügend Platz, zwar bildete sich hier und da eine kleine Traube, aber dann gab es noch immer die Möglichkeit einfach einen anderen Weg zu nehmen um sein Ziel zu erreichen, ohne sich durch eine Menschenmasse zu zwängen. Ein großes Lob hierfür!
Wie auf den anderen Cons auch, gab es eine ganze Liste an bekannten Händlern, die vor Ort waren:

  • Figuya
  • Manga Mafia
  • MyCostumes
  • Sammlerecke
  • J-Stuff
  • und noch viele andere…

 

Wir hatten allerdings noch ein anderes Ziel, als nur die Händlerräume anzuschauen: Den Stand von Cohaku wollten wir uns anschauen – Unserem neuen Partner!
Auch davon haben wir hier bereits berichtet!

Abends wussten wir nicht so recht, was wir anfangen sollten und da wir aufgrund der Eröffnungsfeier die Connichi Quizshow verpasst haben, entschieden wir uns, das Connichi Anime Quiz zu besuchen.
Was uns dort erwartete, überraschte uns total! Zwar gibt es das Quiz schon einige Zeit, aber wir sind nie dazu gekommen, uns dieses mal anzuschauen. Die Fragen sind zum Teil recht knifflig, wenn nicht sogar richtig schwer. Es gab verschiedene Kategorien: Entweder mussten die Teilnehmer Charaktere oder Anime anhand von Bildern erkennen, oder verschiedene Anime-Musik-Stücke, sowie erklären, wie Videoszenen weitergehen. Fragen bezüglich Japan fehlten natürlich auch nicht.
Es hat großen Spaß gemacht mit zu rätseln und im nächsten Jahr werden wir vermutlich wieder mit dabei sein.

Um Kraft für den Samstag zu tanken, sind wir nach dem Quiz dann auch zufrieden Richtung Hotel aufgebrochen.

 

Der Samstag
Der Samstag begann für uns relativ früh, weil wir unbedingt beim Nintendo Cosplay Wettbewerb dabei sein wollten. Dieser hat uns nämlich schon im letzten Jahr sehr gut gefallen. Wie erwartet, füllte sich der Saal rasch. Die Regeln wurden in diesem Jahr etwas gelockert. Charaktere aus allen Spielen, die für eine Nintendo Konsole erschienen sind durften für das Cosplay verwendet werden. Früher waren es nur Charaktere aus Spielen, die ausschließlich aus dem Hause Nintendo entworfen wurden.
Eine News mit Fotos und den Gewinnern haben wir bereits an dieser Stelle veröffentlicht.

Nach dem Nintendo Cosplay Wettbewerb sind wir ein wenig durch die Halle geschlendert. Diesmal haben wir unseren Blick mehr auf die Aussteller und Fanstände geworfen.
Dabei war natürlich auch der Animexx e.V. wie immer in der Eingangshalle zu finden und auch dort führten wir den ein oder anderen Plausch.
Außerdem haben wir uns Tokyopop, Kazé, Peppermint Anime usw. angeschaut. Alle waren mit ihren neuesten Produkten vertreten und mit den Rennern der Szene. Wir müssen wohl nicht erwähnen, dass die Stände zu jeder Zeit gut besucht waren.

Mittags haben wir uns die Showgruppe Back on Stage angeschaut mit ihrem Stück aus dem Universum von Alice im Wunderland. Generell kann ich sagen, dass die Showgruppen sehr gute Arbeit leisten! In diesem Jahr wurde ich nicht ein einziges mal enttäuscht und war immer begeistert von der Hingabe, mit der sie ihre Kostüme erstellen, ein Konzept schreiben, Texte und Tänze auswendig lernen und auch das Improvisationstalent von den ein oder anderen sollte nicht unerwähnt bleiben. Danke, dass ihr euch die Mühe macht! Ihr habt den Applaus verdient!

Die Lolita Modenshow um 15:15 Uhr wollten wir uns ebenfalls ansehen und um einen guten Platz zu bekommen, stellten wir uns ein paar Minuten früher vor die Hallentür. Diese öffnete sich allerdings erst ca. eine halbe Stunde später und alle Besucher der Show tummelten sich mittlerweile auf dem Durchgangsflur zwischen großem Saal und blauem Saal. Dass die Luft immer stickiger wurde und die Menschen immer gedrückter standen brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Von der gesamten Connichi ist mir dies am schlechtesten im Gedächtnis geblieben. Auch Besucher anderer Events, die den Flur als einfachen Durchgang nehmen wollten kamen nicht voran, sondern mussten sich durch die Schlange quetschen. Schade. Das muss im nächsten Jahr geändert werden!
Um zur Lolita Modenshow zu kommen: Diese war die schlechteste, die ich bislang gesehen habe. Es gab keine Moderation, kein „Willkommen“, keine Erklärung zu den Stilen, die vorgeführt wurden und generell war die Show in 15 Minuten zu Ende. Das anschließende Panel hat vielleicht ein paar Fragen beantwortet, aber zu diesem sind wir nicht gegangen.

Stattdessen machten wir uns auf den Weg zum Gamesroom. Dieser war ja in diesem Jahr zum ersten mal anders gestaltet, als in den Jahren zuvor. Wir waren positiv überrascht von den riesigen Flatscreens und den vielzähligen Konsolen. Am besten hat mir persönlich aber die Luft gefallen – Zwar war es auch in diesem Gamesroom stickig, aber es hat nicht so gestunken wie auf anderen Cons, da der Raum groß genug war zum atmen.
Folgende Konsolen und Handhelds fand der Fan: Nintendo3DS, PlayStation 3 und XBox360, eine Wii aber auch alte Perlen wie zum Beispiel den NES. Und wer dachte, dass er im Händlerraum nichts gescheites zum kaufen findet, der konnte auch zusätzlich bei den Händlern im Gamesroom zuschlagen – Hier gab es natürlich nur gamesbezogene Dinge.

Nachdem wir den Gamesroom wieder verlassen hatten, wollten wir uns den Bring&Buy anschauen, der sich in diesem Jahr ebenfalls zum ersten mal in einem extra Zelt befand, welches im Innenhof aufgestellt war. Leider war die Schlange der Menschen, die das Zelt betreten wollten, so lang, dass uns die Motivation fehlte uns dieser anzuschließen. Dies änderte sich auch nicht, denn jedes mal wenn wir am Bring&Buy vorbei gingen, hätten wir sicher 20 Minuten lang anstehen müssen.

Am späten Nachmittag haben wir den Beyond Two Souls Truck angesehen und kamen in den Genuss, das Spiel ausgiebig anzutesten. (Ohne lange Wartezeit – es geht auch ohne gamescom)
Auch hiervon haben wir bereits berichtet.

Als es dann langsam dunkel wurde, machten wir uns auf den Weg zum großen Festsaal. Um 21:30 Uhr begann der Cosplayvideo-Wettbewerb sowie der AMV Wettbewerb. Diesen wollten wir in diesem Jahr endlich mal bis zum Ende anschauen, denn aufgrund des fußnahen Hotels mussten wir nicht auf die Abfahrt der letzten Bahn achten. Gesagt, getan!
Die Videos waren sehr unterschiedlich, humorvoll, tragisch, romantisch, brutal und actionreich! Die Playlist war spannend gestaltet, so dass das Anschauen nicht langweilig wurde.
Nach dem AMV Wettbewerb machten wir uns dann auf den Weg zum Hotel. Der Samstag steckte in den Knochen und den Sonntag wollten wir dennoch genießen. Also ab ins Bett.

 

Der Sonntag
Am Sonntag sind wir früh aufgestanden, denn das Highlight der Con-Szene findet jedes Jahr auf der Connichi statt: Der World Cosplay Summit!
In jeweils zweier Teams konkurrieren bei diesem Vorentscheid Deutschlands beste Cosplayer. Der Gewinner dieses Wettbewerbs reist mit dem WCS-Team nach Japan und vertritt dort unser Land. Die Atmosphäre unter den Teilnehmern ist trotz des Stress‘ (oder vielleicht weil jeder im selben Boot sitzt?) freundschaftlich und sanft. Von außen bekommt man jedenfalls nichts von Stress mit, den es vielleicht geben könnte. Von den Organisatoren/dem Team werden die Teilnehmer gut umsorgt und somit ist es jedes Jahr ein großes Vergnügen die Auftritte anzuschauen und die Kostüme zu bewundern.
Einen News zu den Gewinnern findet ihr hier!

Mittags fanden wir uns erneut in dem großen Saal wieder, weil wir den Showact Shiroku endlich mal sehen wollten! Diese wird auf Animexx groß umworben und hat sogar schon eigene CDs rausgebracht. Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass sie dafür ziemlich typisch war. Zwar konnte sie das Publikum ordentlich anheizen und sie bewegte sich aktiv zur Musik aber der Gesang war nicht außergewöhnlich. Trotzdem war es schön, mal dabei gewesen zu sein.

Nach Shiroku begann letztendlich die Abschlussveranstaltung, auf der einige Gewinner bekannt gegeben wurden, z.B. vom Go-Turnier, vom AMV-Wettbewerb und auch hier wieder das Highlight: Die Gewinner des deutschen Vorentscheid des World Cosplay Summit!
Die Ehrengäste betraten ein weiteres mal die Bühne, bedankten sich bei den Fans und einige wollen auch in den nächsten Jahren wieder mit dabei sein. Die Showacts sangen ein Lied ihrer Setlist und hierbei ist kaum verwunderlich, dass der Digitationssong der dritten Staffel von Digimon am besten ankam.
Sehr schön ist auf einer großen Veranstaltung wie der Connichi die Danksagung an die Helfer, ohne die ein Event niemals stattfinden könnte. Aus diesem Grund wurden einige der Ehrenamtlichen auf die Bühne gerufen und ließen sich feiern – völlig verdient!

Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer kleinen Träne im Auge verließen wir nach der Abschlussveranstaltung den großen Saal. Die Connichi war vorbei – Die Convention, auf die wir uns am meisten gefreut haben und auch jetzt schon wieder am meisten freuen.

Zwar haben wir vor der Halle noch ein paar Gespräche geführt und ein bisschen geplaudert, allzu lange waren wir dann aber auch nicht mehr vor Ort.

An dieser Stelle möchten auch wir den Organisatoren und den Helfern der Connichi danken für dieses wirklich tolle Event mit seinen typischen Fehlern und Highlights.
Wir freuen uns jedes Jahr dabei zu sein und blicken jetzt schon der Connichi im Jahr 2014 mit positivem Gefühl entgegen!

 

 

Hier auch noch ein paar Fotos aus dem Gamesroom

 

Die nächste Connichi findet vom 12. bis 14. September 2014 in Kassel statt!

1 thought on “Connichi 2013: Unser Bericht

Comments are closed.