Tales of Symphonia Chronicles besticht durch den typischen Charakter der Tales of-Spielreihe. Die Charaktere sind vielseitig, sympathisch und tragen die spannende Geschichte vorwärts. Doch fangen wir beim Anfang an.
Leider muss ich zugeben, dass ich die Gamecube-Version von 2004 nicht gespielt habe, deswegen wird in diesem Review nicht auf die Unterschiede der beiden Versionen eingegangen.
Nachdem das Spiel gestartet ist, darf der Spieler auswählen, welchen er Teil er spielen möchte: Tales of Symphonia oder Tales of Symphonia: Dawn of the New World. Natürlich habe ich mir den ersten Teil der Serie vorgenommen. Und überrascht wurde ich vom Titelsong, denn diesen kannte ich bereits. Er trägt den Titel Starry Heavens ist von niemand geringeren als Day after Tomorrow, die sich mittlerweile aber leider getrennt haben.
Die schönen Anime-Sequenzen machen, wie bei jedem Tales of-Spiel, Lust, die Geschichte zu erkunden und die Charaktere kennen zu lernen. Diese Spiel-Opener drückt man nur selten weg.
Im Menü gibt es dann einige typische Auswahlmöglichkeiten, etwa den Schwierigkeitsgrad (Normal und Schwer), Textgeschwindigkeit, Auswahl der Sprachboxen und, das ist neu, die Auswahl der Sprachausgabe! Hier kann sich der Spieler zwischen dem japanischen Originalton und der englischen Synchronisation entscheiden – Ein Feature, das die Fans lieben und ich auch! Natürlich habe ich mich für den japanischen O-Ton entschieden und das Spiel sogleich gestartet.
Wer Speicherdaten anderer Tales of-Spiele auf seiner PlayStation 3 hat, der kann sich noch über die ein oder andere Überraschung freuen! Mehr wollen wir hier aber nicht verraten.
Das Spiel startet (wie von den neueren Teilen gewohnt) nicht mit einer Anime-Sequenz, das macht aber nichts. Wir lernen den Protagonisten gleich von seiner besten Seite kennen: Lloyd Irving sitzt in der Schule und verschläft den Unterricht, wird von der Lehrerin und seinem besten Freund Genis zurecht gewiesen und eine tiefere Beziehung zwischen ihm und seiner Kindheitsfreundin Collette wird ebenfalls bereits angedeutet. Diese ist auserwählt, die Welterneuerung einzuleiten und die Menschen endlich von den Desians zu befreien, ein Volk, das Angst und Panik unter den Bewohnern der Welt verbreitet. Das erste Ereignis nimmt so gleich seinen Lauf und mit kurzen Tutorials wird der Spieler in das Kampfsystem geführt. Sehr positiv empfinde ich die kurzen Tutorials, in denen die Spielschritte nach und nach erklärt werden und man nicht das Gefühl hat, auf einmal alles lesen und begreifen zu müssen.
Über die Geschichte möchte ich in diesem Review nicht viel verraten, denn es wird schon gleich in den ersten drei, vier Stunden sehr ernst und verschiedene interessante Charaktere tauchen auf und/oder schließen sich der Gruppe an. Schnell wird dem Spieler klar, wieso es seine Aufgabe ist, die Welt von Leid zu befreien.
Kämpfen
Das Kampfsystem ist nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit. Es ist entweder möglich, alle Charaktere automatisch steuern zu lassen, oder die teilweise Automatik zu nutzen. Aber wir sind ehrlich: Alle Charaktere automatisch kämpfen zu lassen ist langweilig. So habe ich mich dafür entschieden, Lloyd zu steuern (man kann sich natürlich den steuerbaren Charakter aussuchen). Wer bereits jüngere Tales of-Spiele gespielt hat, wird mit dem Kampfsystem keinerlei Probleme haben, denn es ähnelt seinen Nachfolgern, ist nur noch nicht so ausgereift. Nichts desto trotz machen die Kämpfe großen Spaß! Durch ERF-Fertigkeiten ist es möglich, den Charakteren bestimmte Tribute zukommen zu lassen: So kann man beispielsweise die Angriffskraft erhöhen oder die Magie, oder man entscheidet sich, einen Charakter in seiner Verteidigung zu stärken. Diese Fertigkeiten können entscheidend sein in speziellen Kämpfen und Gebieten und so sind sie jederzeit austauschbar. Um die Gruppenstärke voll auskosten zu können, gibt es auch die Möglichkeit einen gemeinsamen Angriff auszuführen, der dem Gegner größeren Schaden bereitet. Das Kampfsystem entwickelt sich während des Spielens weiter und der Spieler erfährt immer wieder von neuen Möglichkeiten, die Kämpfe zu seinen Gunsten zu nutzen – Bis er Spezialist ist.
Ebenfalls wichtig ist es, die verschiedenen Charaktere bestmöglich einzusetzen, und das gelingt durch Anlegen einer Strategie. Bekannt ist das durch diverse weitere RPGs, so macht es Sinn, einem Heiler anzugeben, dass das Heilen Priorität hat, anstatt Nahangriffe und so weiter. Ein schönes, ausgefeiltes Feature im Spiel!
Grafik
Die Grafik verrät natürlich das Alter des Spiels und ähnelt so den klassischen japanischen RPGs mit wunderschönen Gebieten, die in satten Farben erstrahlen. Ebenfalls typisch sind die groben Bewegungen des angezeigten Charakters auf dem Feld mit langen Schritten und hastigen Bewegungen. Gerade bei Reisen über die Weltkarte fällt es besonders auf, denn diese ist, wie früher üblich, nicht sehr detailliert gehalten. Jetzt liegt es natürlich am Spieler selbst, ob ihm diese Spielgrafik gefällt oder nicht, ob er sich dadurch in frühere Jahre zurückversetzt fühlt oder ob es ihm grundsätzlich egal ist, wie ein Spiel aussieht. Von einer Neuveröffentlichung habe ich persönlich jedenfalls genau das erwartet, was ich bekommen habe und somit bin ich super glücklich über das Ergebnis.
Was mir persönlich nie gut gefallen hat, war das kindliche Aussehen der Spielfiguren ingame, aber gerade bei der Tales of-Reihe ist es so wunderbar einfach, sich an deren Alter zu erinnern, bei Einsetzen einer Anime-Sequenz zum Beispiel, oder einfach im Menü, wenn die Statuswerte überprüft werden.
Fazit
Tales of Symphonia Chronicles überzeugt mich total! Gerade nach Lightning Returns ist es schön, auf ein Spiel zurückgreifen zu können, welches im alten Charme erstrahlt und bei dem man alle Zeit der Welt hat, Welten und Gebiete zu erkunden: Und zu finden gibt es viel.
Die typischen Skits, die Gespräche, verleihen den Charakteren Tiefe, Charme und Witz und es lohnt sich, bei jedem beizuwohnen.
Zugegeben, auf dem Feld gibt es eine Masse an Monstern, die angreifen und das kann manchmal sehr störend sein, wenn man sich verlaufen hat und sich nur mal umsehen möchte. Dafür sind die Kämpfe nicht zu schwer, wenn man denn regelmäßig trainiert.
Der Soundtrack unterstützt das Spiel atmosphärisch und ist auch sicher während einer Autofahrt mal gut anzuhören.
Für mich persönlich gehört Tales of Symphonia Chronicles jetzt schon zu den schönsten japanischen Rollenspielen, die man bei uns erwerben kann und es lohnt sich für Genre-Fans sicher, mal einen Blick hinein zu werfen.
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