Die zweite Ausgabe der Cohaku ist bereits erhältlich und es sieht ganz so aus, als würde sich das neue Cosplaymagazin aus Deutschland ganz gut etablieren. Wir haben uns auch mal die zweite Ausgabe gegönnt und reingelesen.
So wie beim Nähen beginnt die Zeitschrift mit einer Erklärung zur Verwendung von Schnittmustern und Begriffen wie „im Bruch zuschneiden“. Anschaulich und mit einigen Bildern zum leichteren Verständnis sind diese ersten Seiten gestaltet, aber das zieht sich im Allgemeinen durch die Cohaku. Neben viel Text gibt es viele Fotos, die den Arbeitsfortschritt dokumentieren.
Weiter geht’s mit einem Tutorial über das Erstellen von Puff-Ärmeln, welches ebenfalls schön ausgearbeitet ist. Aber eigentlich passt das gar nicht zum Hauptthema der Cohaku, denn dieses ist Crossplay.
Passend dazu gibt’s eine Einführung in Cosplay-Make-Up. Das können ja gleich Jungs und Mädchen benutzen, denn es wird gezeigt, wie man Augen schön betont, so dass sie unter einer wuchtigen Perücke ihren Glanz nicht verlieren und wie man das störende glänzende Gesicht auf Fotos verhindert. Im Sinne des Crossplays finde ich diese Idee echt nett, denn die wenigsten Männer werden wissen, wie sie sich besonders weiblich schminken können oder ihre Augen betonen. Und Mädchen können es gleich für sich selbst übernehmen.
Die nächsten Seiten befassen sich dann aber gezielt mit dem Thema „Vom fraulichen Gesicht zum männlichen. Wie schminke ich?“
Dieses Tutorial ist unterteilt in den Typ „normal“, „Badass“ und den klassischen Bishounen.
Die einzelnen Schritte sind anschaulich erklärt, aber selbst ausprobieren werde ich sie wohl nie. Vielleicht kann mir jemand unserer treuen Leser ja vom Erfolg des Tutorials berichten? : )
Ein weiterer Dauerbrenner ist das richtige Abbinden des Busens. Das ist für einige eine große Herausforderung, wenn sie einen männlichen Charakter darstellen möchten. Aber hier gilt es vorsichtig zu sein, denn das (dauerhafte, wiederholte) falsche Abbinden der Brust birgt unter anderem gefährliche Risiken. Deswegen gibt’s an dieser Stelle ein großes Lob an die Cohaku, dass sie darauf aufmerksam macht und Alternativen aufzeigt!
Die Spalte „Basteln & Material“ beschäftigt sich diesmal mit dem Thema Armschienen aus Worbla und endlich finden wir die Fortsetzung der Serie „Shingeki no Kyojin“. Ganz im Sinne eines Kriegers sind die Waffen und in Shingeki no Kyojin auch die Fortbewegungsmöglichkeit. Und so lehrt uns die Cohaku in einer Weise, das beliebte 3D Maneuver Gear zu bauen.
Obwohl auch hier die Erklärungen detailliert und mit Bildern geschmückt sind, vermisse ich ein Foto des fertigen Ergebnisses. Dieses gibt es zwar in Form eines Fotos des Cosplayers, der das Maneuver Gear trägt, aber eine Einzelansicht von vorne und hinten wär sicher noch hilfreich gewesen.
Weiter geht’s mit dem Crossplay und den Perücken. Cohaku erklärt, wie man eine Kurzhaarperücke stylt und am Ende steht noch mal eine Checkliste mit den wichtigsten Kriterien, die der Cosplayer beim Crossplay beachten muss.
Eng mit der Community verbunden präsentiert sich die Cohaku ja bereits durch ihre zahlreichen facebook-Posts und Tweets, aber um das noch zu unterstreichen, wurden auch einige Stimmen von Cosplayern und Fans der vergangenen Buchmesse Frankfurt im Heft abgedruckt.
Der Leser findet Antworten auf die Fragen „Welcher Gegenstand ist für dich auf der Buchmesse in deiner Tasche unverzichtbar?“, „Was ist ein typischer Satz, den Menschen in deinem Umfeld zu deinem Hobby sagen?“, „Wie wirst du die Convention Winterpause nutzen?“, „Cosplay ist für mich…“ und „Toll an der deutschen Cosplay Community finde ich..“.
Und für alle die noch gern in Erinnerung schwelgen, gibt es einen Bericht der DCM 2013, deren Finale ja ebenfalls jährlich auf der Buchmesse in Frankfurt stattfindet.
Und weil Cosplay eben doch auch viel mit Fotografie zu tun hat, wenn auch der Spaß im Vordergrund stehen sollte, gibt es gleich noch Tipps zu Cosplayfotografie für Einsteiger. Die Planung und Durchführung eines Shootings wird erklärt aber natürlich ist das nur eine von vielen Varianten (und eigentlich gilt dieses Statement auch für alle anderen Bereiche in Zeitschriften allgemein). Es ist allerdings ganz nett, sich mal rein zu lesen und vielleicht Anregungen zu finden.
Was für viele vielleicht ein Kaufargument war, ist das Interview mit Yaya Han, einer populären Cosplayerin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat – und das sehr erfolgreich. Sie war auch schon bei uns in Deutschland zu Gast, lebt aber in Amerika.
So viel zum groben Überblick.
Ich denke, dass es lohnenswert ist das Projekt Cohaku zu unterstützen, denn ich habe die Hoffnung, dass diese Zeitschrift länger überlebt. Ein Format wie dieses habe ich lange vermisst; das ist aber nur meine persönliche Meinung. Ich blättere sehr gern in themenbezogenen Magazinen, es ist eine willkommene Abwechslung zu den zahlreichen Tutorials im Internet, wobei diese natürlich in großer Konkurrenz zu der Cohaku stehen: Denn sie sind doch meist kostenlos zu finden und ganz sicher nicht schlecht!
Ich bin gespannt, wie sich die Cohaku entwickelt und wünsche dem Team noch viel Glück und Spaß beim Arbeiten! : )
Bestellen könnt ihr die Cohaku unter shop.cohaku.de