
Endlich ist es soweit – Die ersten von euch werden das Spiel vielleicht schon in den Händen halten, andere warten auf den Postboten, wiederum andere werden ab morgen in die Geschäfte stürmen. Und bald kann die ganze Welt Tales of Xillia 2 spielen! Für die Unentschlossenen unter euch und natürlich für die Fans habe ich mir das Spiel bereits mal etwas genauer angeschaut und meine Eindrücke werde ich euch nun gerne mitteilen. Ich versuche dabei, so wenig wie möglich zu spoilern – Es handelt sich dabei um die ersten drei Spielstunden, aber ich muss dazu sagen, dass ich mir viel Zeit genommen habe.
Tales of Xillia 2 beginnt gleich mit einem Kampf, der sehr surreal scheint. Ludger Kresnik, unser Protagonist, kämpft hierbei gegen eine andere Form seines älteren Bruders Julius, der Spieler selbst kann allerdings neben freiem Laufen, normalen Angriffen und Abwehren nichts tun – Artes kommen erst später.
Ist der Kampf gewonnen, erwacht Ludger aus dem Schlaf und wundert sich über seinen Traum. Viel Zeit bleibt ihm dabei aber nicht, denn er muss rasch zu einer Prüfung des Spirius Konzerns. Um diese zu bestehen, muss Ludger eine bestimmte Anzahl an Monstern besiegen und hierbei werden gleich ein paar Kampftutorien aktiviert. Tales of Xillia Spieler werden kaum Probleme haben, denn bis auf ein paar kleine Unterschiede ist das Kampfsystem, zumindest zu diesem Zeitpunkt im Spiel, noch genau so wie im ersten Teil. Die Kämpfe sind kaum fordernd, es geht tatsächlich mehr darum, ein Gefühl für diese zu entwickeln. Leider endet die Prüfung nicht so, wie sich Ludger das wünscht und bereits an dieser Stelle kann der Spieler das erste mal entscheiden, wie sich der Protagonist entscheiden soll. Diese Entscheidungen sind bedeutend für die Entwicklung des Spiels und sollten deswegen mit Bedacht getätigt werden!

Nach der Prüfung folgt sogleich die erste Animesequenz, für die wie gewohnt das Animationsstudio Ufotable verantwortlich ist. Die Geschichte springt zu Elle und ihrem Vater, die in einem hitzigen Gefecht getrennt werden. Elles Vater trägt ihr auf, in das Land Canaan zu ziehen – Ein Land, in dem Wünsche in Erfüllung gehen. Sie stimmt zu und macht sich auf den Weg.
Nach dieser dramatischen Sequenz findet man sich wieder in der Rolle von Ludger zu Hause und kann ein bisschen mit dessen Bruder und der fetten Katze Rollo agieren. Das erste Mal im Spiel, steht man bei einer Entscheidung unter Zeitdruck, denn ab und zu kann man sich nicht beliebig viel Zeit lassen. Ich persönlich empfinde das aber ganz und gar nicht als schlimm, weil es der Geschichte die passende Spannung zuspricht. Ludger verlässt die Wohnung und möchte zur Arbeit am Bahnhof gehen, die er ganz frisch angenommen hat. Auf dem Weg dahin trifft er den ersten alten Bekannten aus Tales of Xillia: Jude. Dieser hat sich verlaufen und ist ebenfalls auf dem Weg zum Bahnhof. Als die beiden dort ankommen, überschlagen sich die Ereignisse, Ludger und Elle treffen das erste mal aufeinander und durch eine List der Kleinen befinden sie sich schlussendlich gemeinsam in einem Zug, der in Richtung Canaan fährt. Selbstverständlich bleibt diese Reise nicht ohne Zwischenfall und wirklich weit kommen die beiden nicht – Außerdem ist auch Jude nach einer kurzfristigen Trennung wieder dabei und der Spieler wird in die Mechanik des Link-Systems eingeführt, welches es bereits in Tales of Xillia gab und eine enorme Erleichterung für die Kämpfe ist, allein durch die verbundenen Artes und die Fähigkeiten der verbundenen Charaktere. Auch diese sind dieselben wie im ersten Teil.
Kampfsystem
Das Kampfsystem ist, wie bereits gesagt, ähnlich wie in Tales of Xillia. Es gibt die Artes, den normalen Angriff, das Abwehren aber es gibt auch etwas neues:
Befindet man sich in der Grenzüberschreitung, kann man während der Artes-Serien-Chance die Verbindung zu den Charakteren wechseln, ohne, dass die Grenzüberschreitung abbricht. Es ist somit möglich, noch mehr Kombos zu erreichen und die Feinde noch effektiver zu bekämpfen. Im Strategiemenü kann der Spieler nun auch einstellen, wie oft die anderen verbundenen Charaktere verbundene Artes einsetzen können, ob sie dabei die Grenzüberschreitung aktivieren können oder nicht. Ein Feature, das mir sehr gut gefällt!
Ludger kann zwischen drei Arten von Waffen wählen, die auch während der Kämpfe durch eine einfache Tastenkombination geändert werden können: die Doppelklinge, einen Stab und zwei Pistolen. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und je nach Gegner macht es Sinn, da mal zu wechseln. Auch Ludgers Artes ändern sich durch den Waffenwechsel.
Ich muss an dieser Stelle allerdings ehrlich zugeben, dass die Kämpfe (jedenfalls in den ersten drei Stunden) kaum fordernd sind. Bis auf im Kampf gegen ein Elitemonster musste ich kein Objekt zur Hilfe nutzen, eine Artes-Serie erledigte sich fast schon von allein, weil der Gegner zu schnell besiegt war. Vermutlich wird sich das im Spielverlauf noch ändern, ich bin da guter Dinge.

Alliumkugel
Eine der größten Änderungen ist sicherlich das Skill-System. Die vertrauten Lilium Orbs gibt es nicht mehr, sie wurden allerdings weiter entwickelt und ersetzt durch Alliumkugeln, die ich in der Theorie wahnsinnig kompliziert fand, im Spielverlauf und –gebrauch selbst aber schnell begriffen habe. Nach erfolgreichen Kämpfen gewinnt der Spieler Erz. Dieses wird durch die verschiedenen Alliumkugeln in Element-Erze umgewandelt und durch diese lernt der Charakter Fertigkeiten und Fähigkeiten, die man dann wiederum, wie im ersten Teil durch die FP (Fertigkeitspunkte) aktivieren kann. Es macht hierbei Sinn, immer wieder darauf zu achten, welche Orbs man gerade für welchen Charakter aktiviert hat, denn diese sind nicht fest an jemanden gebunden, sondern können und sollten flexibel getauscht werden, so, dass der Charakter sich bestmöglich entwickeln kann. Die benötigten Erze gewinnt man übrigens nicht nur im Kampf, sondern man findet sie auch auf dem Feld und zwar nicht gerade selten. Es lohnt sich also definitiv, die Augen danach offen zu halten!
Nach einem erneut dramatischen Kampf mit einer nahestehenden Person, geschieht erneut einiges, was ich ungern schon verraten möchte, es folgt eine Explosion und Ludger erwacht schließlich in einer Bar, zusammen mit Elle und Jude. Ein bis dato unbekannter Mann hat sich um die Heilung des Teams gekümmert, möchte dafür aber eine Gegenleistung – Und die hat es in sich!
So geschieht es, dass Ludger und Co. ständig damit beschäftigt sind, Aufträge abzuschließen. Diese bestehen im Wesentlichen aus dem Bekämpfen von Monstern, dem Besorgen von Materialien und Objekten, sowie Zutaten für Gerichte. Manch einen mag dies vielleicht im Verlauf der Hauptgeschichte stören, aber es empfiehlt sich, vor der Erkundung eines neuen Gebietes schon Aufträge dafür anzunehmen, denn diese können auch ganz leicht nebenbei erledigt werden. Etwas schade ist es, dass man maximal fünf Aufträge zur gleichen Zeit annehmen kann. Durch den Shortcut (das Drücken von L3) gelangt der Spieler sofort in die Auftragsübersicht und kann einsehen, was er erledigen muss – Ein Feature, welches ich als wahnsinnig erleichternd empfinde! Für mich hat sich das Anlegen dieses Shortcuts direkt gelohnt. Wer sich beim Start des Spiels wundert – Die Belegung ist erst dann möglich, wenn man die Aufträge auch annehmen kann.
Ebenfalls mit dabei und sehr unterhaltsam sind die Plaudereien. Neu dabei ist, dass Ludger sogar während diesen manchmal entscheiden kann, was er antwortet und wie er sich verhält. Diese Entscheidungen wirken sich, neben der Häufigkeit des Verbundes im Kampf, negativ oder positiv auf die Freundschaften zu den anderen Charakteren aus – Und diese Freundschaftsverhältnisse wiederum haben ebenfalls einen Einfluss auf das Spiel, etwa durch Verbesserungen im Kampfverhalten etc pp.
Warum spricht Ludger kaum?
Ludger spricht nicht – Das heißt: Er ist nicht (oder nur sehr selten synchronisiert). Durch ein Q&A auf der AnimagiC weiß ich bereits, dass sich dies im zweiten Spielverlauf ändern wird. Es soll dazu dienen, sich besser in Ludger hineinzuversetzen und seine Rolle einzunehmen. Mich persönlich stört es nicht wirklich, allerdings ist es etwas ungewohnt, vor allen Dingen zu Beginn des Spiels, wenn man daran gewöhnt ist, dass eigentlich jeder Charakter immer auch vertont wurde. Ich freu mich also jetzt schon auf das zweite Durchspielen.
Cat Content
Katzen gehen immer! Das dachte sich wohl auch Hideo Baba und so spielen Katzen in Tales of Xillia 2 eine nicht unwichtige Rolle. Die dicke Hauskatze von Ludger, Rollo, ist als Begleiter dabei und maunzt fröhlich in den Plaudereien mit. Sie kann von Elle aber auch losgeschickt werden und sucht seltene Gegenstände in den einzelnen Städten und Gebieten, die man beim normalen Erkunden nicht findet. Dieses Feature wird liebevoll „der Katzenkurier“ genannt. Auch hier lohnt es sich, diese Städte im Auge zu behalten. Gefundene Objekte werden festgehalten, so, dass der Spieler sieht, ob es noch etwas in einem Gebiet gibt, was er noch nicht gefunden hat.
Außerdem gibt es eine Katzenquest: In der Welt von Tales of Xillia 2 befinden sich 100 Kätzchen, die man finden muss und die nach dem Fang zu ihrer armen Besitzerin zurückkehren. Diese wohnt, wie Ludger, in Trigleph und kann stets besucht werden.
Um in der Hauptgeschichte fortfahren zu können, muss sich der Spieler entscheiden, in welcher Stadt er den Geschehnissen weiter auf den Grund geht: In Marksburg oder in Helioburg. Und weil ich an dieser Stelle die ersten drei Stunden gespielt habe und auch überhaupt nicht viel mehr zur Story verraten möchte, überlasse ich euch das Spielen, Entdecken und Erkunden ab dieser Stelle selbst!