Tales of Hearts R: Unser Review

Allgemein

 


 

Ein neues Tales of Spiel in den Händen zu halten macht immer wieder glücklich und die Erwartungen sind dementsprechend hoch. Für mich ist Tales of Hearts R allerdings das erste Tales of auf einem Handheld, der PlayStation Vita und umso erfreuter bin ich, dass es mir dennoch sehr gefällt. Also Handheld-Muffel: Das Spiel könnte auch etwas für euch sein ; )

Mit einer animierten Videosequenz startet das Opening von Tales of Hearts R, diesmal leider ohne Gesang aber nicht weniger schön als die anderen Teile. Alles beginnt mit der Jagd einer Hexe auf die beiden Geschwister Kohaku und Hisui Hearts, die durch ein waghalsiges Manöver gerade so entwischen können.
Durch Zufall findet der junge Kor Meteor (im Original: Shing Meteoryte) die hübsche Kohaku und deren Temperament wird gleich entfacht, als sie den Versuch der erste Hilfe als sexuelle Belästigung auffasst. Aufbrausend aber gleichzeitig auch sehr gütig, glaubt sie Kor allerdings schnell, dass er keine böse Absichten hatte.
Sie fragt ihn nach seinem Großvater, der für seine Kenntnisse über Soma weltweit bekannt ist und Kor beschließt, sie ihm vorzustellen.
Wie es anders nicht sein kann, treffen sie auf der Suche auf Kohakus Bruder Hisui, der dem fremden Kor zunächst sehr misstrauisch entgegensteht. Zu dritt wandern sie weiter, treffen aber anstatt Kors Großvater die Hexe erneut, die die drei jungen Erwachsenen angreift.
Bei diesem Kampf zerbricht die Spiria von Kohaku und verteilt sich auf der gesamten Welt. Mit ihrer Spiria verliert sie gleichzeitig ihre Gefühle und ist nunmehr ähnlich einer Puppe gefühllos.
Kor entschließt sich, den beiden Geschwistern zu helfen, nachdem sie der Hexe ein weiteres mal entkommen sind und somit beginnt die Reise der drei Gefährten, denen sich im Laufe des Spiels sehr interessante Charaktere anschließen.

 


 

So viel zur Hauptgeschichte und mehr möchte ich noch gar nicht verraten, denn das nimmt sicherlich den ganzen Spielspaß. Viel lieber gehe ich auf wichtige Punkte des Spiels ein.
Am Anfang des Spiels klicke ich mich immer gleich durch die Optionen und weil ich wusste, dass das Spiel mit japanischer Tonspur erscheint, habe ich diese verzweifelt versucht. Nachdem ich eine Einstellung dazu aber einfach nicht gefunden hab, habe ich das Spiel gestartet und siehe da: Die japanische Tonspur ist die einzige! Fans der japanischen Sprache wird das sicher freuen und die Bildschirmtexte sind alle auf deutsch.

Nach gewohnter Tales of Manier sind die Charaktere im Animestil gehalten, jeder hat seine gewisse Eigenart, die ihn unverwechselbar macht. Besonders deutlich wird dies in den Skits, den Gesprächen, die der Spieler durch Drücken der „Select“ Taste aktivieren kann. Das auch zu tun rate ich jedem, denn die Plaudereien enthalten nicht nur wichtige Informationen zu Spielverlauf und Charakteren, sondern sie sind für Trophy-Hunter nicht zu unterschätzen.

Es gibt in den Gebieten keine versteckten Schätze, sondern nur Schatztruhen, Monster verlieren aber wie gewohnt Items und Tränke.

Das Kampfsystem
Etwas ungewohnt ist das Nutzen des Kampfsystems, da man hierbei gezwungen ist, die Pfeiltasten zu benutzen. Durch bestimmte Kombinationen dieser und der X-Taste benutzt der Spieler bestimmte Angriffe. Wie oft man mit diesen angreifen kann, hängt mit den TZ zusammen, die sich fix wieder aufladen. Die Artes werden durch drücken der Kreis-Taste aktiviert und es gibt keinen besonders großen Unterschied zu anderen Tales of-Spielen. Auch die MP laden sich durch physische Angriffe wieder auf, so dass es nicht so häufig vorkommt, dass Orangengummis (aufladen der MP) genutzt werden müssen. Der für mich größte Unterschied liegt darin, dass der linke Stick für den freien Lauf benutzt wird, während die Pfeiltasten die Bewegungen in den Kämpfen lenken und für die Auswahl von den Artes genutzt werden oder zum Springen. Nach ein paar Stunden spielen hat man sich daran aber ganz gut gewöhnt. Die Kämpfe werden in der Schwierigkeitsstufe „normal“ kaum Probleme machen – leveln lohnt sich allerdings trotzdem! Denn es gibt hier und da Herausforderungen, die besondere Boni nach Beenden eines Kampfes bringen. So kann es mehr Gald geben, wird ein Gegner besonders schnell besiegt oder mehr Erfahrungspunkte, wenn er mit der gewünschten Angriffskombo erledigt wird.
Das wars? Wo bleibt der besondere Tales of Kniff? Den gibt es!
Nach ein paar Spielstunden lernt man alles über den Verfolgerlink. Durch den Todesstoß (manuell ausführbar mit dem linken Stick + physischem Angriff) werden die Gegner entsprechend markiert und können mit besonderer Härte attackiert werden. Diese Welle verlängert sich, je nach erfolgreichen Angriffen, durch das Drücken der Karo-Taste ist es dem Spieler möglich, direkt zum Monster teleportiert zu werden und so wird keine Zeit durch das Laufen vergeudet. Mit einem speziellen Angriff ist es möglich, den Gegnern besonders großen Schaden zuzufügen, aber, und hier kommt das Touchpad zum Zug, sobald ein weiterer Charakter aufleuchtet, kann der Spieler zusammen mit diesem einen gemeinsamen Angriff starten!
Das Touchpad kann noch mehr: Shortcuts für die anderen Charaktere (denn im Kampf ist immer nur ein Charakter steuerbar) werden über das Touchpad aktiviert. So kann beispielsweise das „Erste Hilfe“ Artes von Hisui manuell aktiviert werden, indem der Spieler mit dem Finger nach oben streicht, nach links, nach rechts oder nach unten – ganz wie gewünscht!
Nun muss ich persönlich anmerken, dass mir dieses Feature überhaupt nicht gefällt, weil ich die Finger lieber wie gewohnt über den Tasten halte, aber vielleicht werden mich ja besonders starke Gegner eines Besseren belehren.

Die Monster sieht man in den Gebieten und auf der Map nicht, es sind also Zufallskämpfe. Persönlich finde ich die Anzahl der Kämpfe aber nicht als besonders störend, sondern als relativ ausgeglichen. Auf die Lebenspunkte sollte man deswegen allerdings immer achten.

Das Levelsystem
Nach jedem Kampf erlangen die Charaktere Erfahrungspunkte und steigen in ihren Leveln. Sobald ein Charakter einen Level gestiegen ist, verdient er Soma-Punkte, kurz SAP. Diese kann der Spieler im Soma-Menü einsetzen um Fertigkeiten zu erlernen, Attribute zu verbessern, Artes zu meistern und sogar um Ausrüstungsgegenstände herzustellen. Weil das Soma auch für charakterliche Eigenschaften zuständig ist, ist es auch in diesem Menü unterteilt in Kampf, Glaube, Mut, Ausdauer, und Lauterkeit. Für jede dieser Eigenschaften muss man eine bestimmte Anzahl an SAPs einsetzen, um die oben genannten Skills,Fertigkeiten, etc. freizuschalten. Dabei werden auch die Statuswerte wie KP, TP, physischer und magischer Angriff, Abwehr und so weiter gestärkt. Es liegt hier an der Spielweise, ob man die Punkte ausgewogen verteilt oder sich auf gewisse Eigenschaften versteift. Mit der Start-Taste kann einem diese Arbeit auch abgenommen werden und das System verteilt die Punkte automatisch. Ich persönlich finde allerdings großen Gefallen daran, die Charaktere so zu entwickeln, wie ich selbst das möchte. Fertigkeiten, die erlernt wurden, müssen im Fertigkeiten-Menü allerdings noch ausgewählt werden!

 


 

Kochen
Einen festen Bestandteil der Tales of Spiele macht auch das Kochen aus! Durch Rezepte und Zutaten lernen die Charaktere im Laufe des Spiels das Kochen von verschiedenen Gerichten, die je nach Art entweder KP heilen, MP oder auch ganz andere Eigenschaften haben. Es lohnt sich und macht Spaß, die verschiedenen Gerichte zu erlernen. Das Treffen mit dem Wunderkoch ist auf jeden Fall immer für einen kleinen Lacher gut.

 


 

Nebenevents
Es gibt verpassbare Nebenevents. Haltet also die Augen offen! Wenn ihr mit einem Teil der Hauptstory fertig seid, dann lauft nicht gleich in die nächste Stadt oder in den nächsten Ort, sondern sprecht die Menschen an. Diese sind mit einem gelben Fragezeichen über dem Kopf markiert, ihr könnt sie also nicht übersehen. Ich empfehle allerdings das Ansprechen von so vielen NPCs wie möglich, denn manchmal schenken sie einem nützliche Items.

 


 

Freundschaften
Durch die Verstärkung von den Soma-Verbindungen wächst die Freundschaft zwischen den Charakteren. Ausgelöst werden diese Verbindungen durch Nebenevents, Hauptevents aber auch durch das Zusammenarbeiten im Kampf. Ist eine Soma-Verbindung stark genug, können erlernte Fertigkeiten mit den anderen Mitgliedern geteilt werden. So war es beispielsweise möglich, dass Kor eine Fertigkeit von Hisui gelernt hat und andersrum. Ein wertvolles Feature, das dem Spiel noch ein bisschen mehr Spannung verleiht.

 


 

Tales of Hearts R ist meiner Meinung nach ein sehr schönes Spiel, mit dem man die ein oder andere Stunde verbringen kann. Die zahlreichen Skits verleihen den Charakteren viel Tiefe und bringen den Spieler zum lachen oder nachdenken. Das Kampfsystem macht großen Spaß und ist leicht zu meistern, auch das Skill-System bringt Freude, weil es irgendwie mal was anderes ist. Die Farben sind wunderschön und leuchtend und auch ansonsten gefallen mir die Gebiete sehr gut. Alles in allem ist Tales of Hearts R ein Spiel, dem es gelingt mich länger als eine knappe vor der PlayStation Vita zu halten, einen Handheld, den ich eigentlich gar nicht so gern mag.
Kurz: Top!