Am 07. und 08. Mai 2016 fand in Ludwigshafen zum elften Mal die Hanami statt – Wir von Kotomi waren auch in diesem Jahr vor Ort und haben uns umgesehen.
Vor Ort bietet sich einem direkt das Motto der Hanami: „Con meets Festival“. Denn rund um den Vorplatz des Pfalzbaus reihen sich weiße Pavillons dicht an dicht, in denen die Händler ihr Merchandise anbieten. Außerdem stehen auf dem Platz auch ein Zelt für Verpflegung und Sitzgelegenheiten. Das schöne am Vorplatz und besonders lukrativ für Händler ist, dass auch Interessierte ohne Eintrittskarte den Bereich betreten können. Gleichzeitig kann das allerdings störend werden, wenn nachmittags Szenefremde die Location betreten und mit beleidigenden Kommentaren die Besucher der Convention nerven.
Begeben wir uns aber nun in das Gebäude – vorbei am Ticketverkauf und den Einlasskontrollen. Die Einteilung bleibt sich wie in den letzten Jahren treu. Im Erdgeschoss kommt der Besucher erst an weiteren Händlern vorbei und entscheidet sich am anderen Ende entweder im Erdgeschoss zu bleiben oder in den ersten Stock zu gehen. Im Erdgeschoss befinden sich der Gamesroom, Bring & Buy, Karaoke sowie die Workshopräume 1 und 2. Auch das Con-Büro für Anliegen der Besucher ist dort zu finden.
Im ersten Stock ist ebenfalls alles beim Alten: Fanwork Stände, Maid-Cafe, Zugang zum Konzertsaal und auch das Catering der Location. Aber auch ein weiterer Workshopraum und Fanstände sind hier zu finden. Ebenso war der Stand vom Animexx e.V. – Veranstalter der Convention – gut positioniert.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, ein paar Programmpunkte zu besuchen. Durch die Umgebung der Halle verpasst man wahrlich auch keine schöne Fotoshootings, denn der Pfalzbau liegt inmitten der Stadt ohne Parkanlagen weit und breit.
Zur Eröffnungsshow sprach ein Vertreter des japanischen Generalkonsulates Frankfurt ein paar Worte und die Moderatorin stellte kurz und knackig die einzelnen Programmpunkte der Con vor. Einzig die Veranstalter des Cosplay Dance Off nutzten die Chance ihr Programm selbst anzukündigen. Außerdem war auch der Eröffnungstanz viel kürzer als in den Vorjahren. Die Eröffnung wirkte dadurch viel zu kurz und Stimmung kam nicht auf – Kein Wunder: Denn die Moderatorin konnte sich für die Vorstellung der Con und der Ehrengäste nur rund 10 Minuten Zeit nehmen. Das ist natürlich viel zu wenig. Weil uns wenigstens die Ankündigung zum Cosplay Dance Off gefallen hatte, entschieden wir uns diesen auch zu besuchen. Dazwischen lag allerdings ein Auftritt der spanischen Sängerin Graci Byeol, die japanische Lieder covert und in Spanien überraschenderweise sogar unter Vertrag steht. Auf der Con füllte sie allerdings kaum die Hälfte des Saals.
Ein merklicher Unterschied dazu war dann das Cosplay Dance Off. Dieses fand zum zweiten mal auf der Hanami statt und füllte den Saal komplett. Anfangs sah es so aus, als gäbe es nicht genug Teilnehmer aber die charmante Moderation versuchten im Saal noch weitere Teilnehmer zu animieren – Mit einem großen Erfolg! Der Dance Off funktionierte wie folgt: Ein Lied wurde 1:20 Minuten abgespielt und zwei Teilnehmer hatten jeweils abwechselnd 20 Sekunden Zeit ihre Moves zu präsentieren. Das Publikum allein diente bei diesem Contest als Jury, denn durch den Applaus wurde entschieden welcher Teilnehmer weiterkam und wer ausschied. Im Finale standen ein Mädchen und ein junger Mann, die versuchten das Publikum auf ihre Seite zu ziehen – Schlussendlich war es aber egal, wer von beiden gewann, denn: Überraschenderweise gab es zwei erste Plätze! Wir finden, dass das eine sehr schöne Geste war und haben uns sehr für die Teilnehmer gefreut. Den Cosplay Dance Off findet ihr auch auf facebook.
Nach dem Cosplay Dance Off folgte eine Showgruppe, die nicht nur bei uns super beliebt ist und die noch wirklich jeden Saal füllt: Ongaku no Kara! Auf der Hanami konnten leider nicht alle Mitglieder der Gruppe dabei sein, dafür hatten sie sich etwas besonderes ausgedacht: Die Gruppe zeigte ein paar ihrer alten Show-Stücke und das bedeutete: Parodien ohne Ende! Zwar war das ganze sehr Sailor Moon lastig, aber dennoch haben wir uns sehr über die Lieder gefreut. Dabei waren auch die alten Klassiker wie die Parodie auf Kingdom Hearts und seltenere Stücke wie „Showgruppenrentner“. Besonders schön war, dass der Saal bei ein paar Stücken mitgesungen hatte. Als besonderen Gast hatten Ongaku no Kara diesmal Shinji Schneider (Con-Comedy aus der Schweiz) auf die Bühne gebeten, der ein paar seiner Lieder vorgetragen hat, darunter auch seine bekannte Stücke wie „Helfer“ und „Mädel“.
Die Moderation durch die Veranstaltung wurde diesmal von zwei Cosplayerinnen übernommen, die das Publikum mit teilhaben ließen. Sie erklärten auf der Bühne, sie seien spontan für die Moderation eingesprungen, bewiesen schon allein dafür aber eine Menge Mut und Charisma. Da wir den direkten Vergleich zum Vorjahr haben können wir sagen, dass die beiden Moderatorinnen 2016 einen viel besseren Job geleistet haben als die beiden im Jahr davor. Daumen hoch!
Über den Vorentscheid der DCM haben wir bereits berichtet.
Gefreut haben wir uns auf die Showgruppe K!seki, die ein Jahr ausgesetzt hatte. Aufgeführt hat die Gruppe ein Phoenix Wright Stück und der Anfang war ebenso unverantwortlich schrecklich wie kreativ gelöst. Gestartet hat das Stück als Sailor Moon Parodie. Die Darstellerin, die Bunny spielte ist dabei mitten auf der Bühne zusammengebrochen und die Gruppe, die auch im Stück eine Theatergruppe spielte, hat das ganze überzeugend weitergespielt: Nämlich indem sie verwirrt waren, ausgerastet sind und nach Hilfe verlang haben. Das Publikum war dementsprechend schockiert und Helfer, die vielleicht den Saal betraten, ohne zu wissen, was sich da auf der Bühne ereignet werden sicherlich genau so gefühlt haben. Ziemlich lang hat uns das Drama beschäftigt und als das Stück weiterging und jedem bewusst wurde, dass diese Einlage dazu gehörte hatte mich zuerst die Wut über dieses unverantwortliche Verhalten so gepackt, dass ich das Stück nicht genießen konnte. Eine Warnung à la „Das alles, was auf der Bühne passiert zum Stück gehört“ wäre wirklich das mindeste gewesen und hätte der Überraschung des flinken Themenwechsels nichts getan! Das Stück an sich war ziemlich lang aber positiv hat uns definitiv die Nutzung des Original Soundtracks gestimmt, der wunderbar zu den einzelnen Szenen passte sowie die Auswahl und das Spielen der Charaktere.
Im Gamesroom standen so einige Konsolen bereit: WiiU, XBox One, PlayStation 3 und PlayStation 4. Was wir so noch nie erlebt haben war die frische Luft, die im Gamesroom herrschte und wir möchten das wirklich positiv hervorheben, denn normalerweise sind die Gamesrooms auf den Conventions immer stickig und viel zu warm. Dekoriert war der Raum durch einige Aufsteller, die neben den 14 bereitgestellten Konsolen für eine angenehme Atmosphäre sorgten. Gespielt wurden Pokémon Tekken, Street Fighter, Super Smash Brothers, Mario Kart 8, Dance Dance Revolution, Final Fantasy XIV, Naruto Shippuden und Mirrors Edge. Pro Tag wurden zwei Gamesturniere durchgeführt: Naruto Shipudden Ultimate Ninja Storm 4, Pokémon Tekken, Street Fighter V und Super Smash Brothers.
Nach der DoKomi mit den den tausend Möglichkeiten, die man als Besucher zeitgleich hat war die Hanami natürlich eine gemütliche Con, die eher dazu einlud sich mit Freunden zu unterhalten und einfach zusammen auszuspannen. Das Wetter war außerdem so super gut, dass sich viele Cosplayer und Besucher draußen aufhielten und zu dem altbekannten Brunnen pilgerten um dort hübsche Fotos zu ergattern. Obwohl die Hanami sehr klein ist, gehört sie zu den beliebteren Conventions in der Szene. Wir freuen uns auf die Hanami 2017!