DoKomi 2017: Unser Bericht

Convention + Events

 


 

Alles neu macht.. die DoKomi!
Vom 03. bis zum 04. Juni fand die Convention, die sich selbst nun Messe nennt, nunmehr zum 9. mal in den Messehallen Düsseldorf statt. Nur, dass diesmal alles anders war.
Der gewohnte Charakter der Convention ging vielleicht verloren, dafür konnten die Besucher eine ganz neue DoKomi entdecken. Dies traf auf viel Zustimmung, aber selbstverständlich auch auf ein paar negative Stimmen. Im großen und Ganzen schätzen wir das Feedback aber eher positiv ein.

Da wir die Convention nicht zum ersten mal besuchten war für uns ganz klar, dass wir früh genug vor Ort sein mussten um noch einen Parkplatz zu bekommen, denn zwar bietet die DoKomi viele Parkplätze – Allerdings mit gleichzeitiger Nutzung von Shuttle Bussen, die wir persönlich vermeiden wollten. Und das hat auch sehr gut funktioniert. Als wir um ca. 09:30 den Eingang der Halle erreichten, trafen wir auf einen Haufen von Besuchern, die mehr kreuz und quer anstatt in einer ersichtlichen Reihenfolge für den Einlass anstanden. Glücklicherweise war das Wetter gut und nicht regnerisch, denn bis wir die Convention betreten konnten vergingen gute 1 1/2 Stunden. Wir haben die Zeit genutzt um uns mit dem Programmplan vertraut zu machen und schon mal die Hallenpläne zu verinnerlichen, da diese Informationen bereits im Vorfeld auf der Webseite zu finden waren.
Stattgefunden hat die Messe in den Hallen 12 bis 15. Der CCD Ost wurde zusätzlich angemietet für die Cosplay-Stage und das Speed-Dating.
Was nach unserem Eintritt in die großen Hallen folgte hätte uns fast umgehauen, wenn wir nicht auch schon andere Messen besucht hätten, wie die Japan Expo oder die gamescom. Die Eingangshalle war gleichzeitig auch die Halle mit den Händlern – Und davon gab es viele! Gleichzeitig waren die einzelnen Stände aber so gut verteilt und aufgebaut, dass man trotz der Besuchermassen viel Platz zum Schlendern und zum inspizieren einzelner Stände hatte. Leidenschaftliche Con-Käufer sind sicherlich an mehreren Ständen fündig geworden, denn die Auswahl war groß, so dass nicht nur Anime- und Mangamerchandise verkauft wurde, sondern auch ebenso fan-nahe Dinge wie Zauberstäbe und mehr aus dem Harry Potter Universum, Doctor Who Merchandise, usw.

 


 

Der Weg führte uns schließlich hinaus aus der großen Händlerhalle, hinein in ein Paradies für alle Liebhaber von Fanworks: In die Halle 14. Über 500 Zeichner und Künstler hatten in der Zeichnerallee die Möglichkeit ihre Werke zu zeigen und zu verkaufen – Von Einsteigern bis Profis war alles dabei. Gerade für Einsteiger ist eine solche Möglichkeit von hohem Wert, da diese so in Kontakt mit den langjährigen Ausstellern treten können und sich selbst bekannter machen können. Weil wir uns wirklich jeden Stand anschauen wollten, dabei natürlich auch mal für Gespräche stehen geblieben sind, haben wir ca. 3 Stunden gebraucht bis unser Rundgang beendet war. Wow!
In der selben Halle gab es auch einen Bereich für das sogenannte Itasha. Itasha ist der Begriff für Fahrzeuge, die mit Anime-Zeichnungen dekoriert wurden. Meist bestehen diese Dekos aus sogenannten Bishoujo (schönen, niedlichen Mädchen). Ein sehr großes Interesse konnten wir in Deutschland noch nicht beobachten, vielleicht steckt Itasha aber auch noch in den Kinderschuhen und braucht noch ein bisschen Zeit. Begeisterte Fotografen gab es nämlich dann doch. Und auch wir haben es uns nicht nehmen lassen, die schicken Autos zu fotografieren.

 


 

In die Halle 13 führte unser weiterer Weg – Eine Halle, die widersprüchlicher nicht sein konnte. Denn einerseits bot die Halle viel Platz um einfach mal auszuspannen und sich auszuruhen – Auf der anderen Seite fanden dort die Wettkämpfe des Creamys Castle statt. Besucher konnten sich hier wahrlich auspowern und gegeneinander antreten. Es ging um nichts anderes als Geschick, Ausdauer, Mut und vor allen Dingen: eine Menge Spaß! Das einzige Manko an dieser Stelle ist vielleicht die lieblose Raumgestaltung – Aber daran kann ja gearbeitet werden.
Halle 13 beherbergte neben diesem Abenteuer außerdem auch den Bring & Buy sowie die fünf Workshopräume, einen, zugegeben kleinen AMV-Bereich, auf dem ständig Videos liefen, den Karaoke Bereich sowie den Kyudo-Bereich.

 


 

Nachdem wir uns endlich durch die großen Hallen durchgekämpft hatten, wollten wir uns die Halle 12 anschauen und haben dabei den Weg durch den Innenhof genommen – Was ein Fehler! Denn dort erwartete die Besucher ein japanisches Food-Festival mit verschiedenen Trucks und Ständen, die Speisen und Getränke zu durchaus messeüblichen Preisen angeboten haben. Überteuert waren auf der DoKomi wie immer zwar die Reisbällchen für 3 Euro das Stück – Der Rest war allerdings durchaus erschwinglich, wenn man die Umstände bedenkt. Und lecker war es auch! Für Besucher, die dann nicht so viel mit japanischer Küche anfangen konnten gab es natürlich auch klassische Bratwurst im Brötchen für 2,50 Euro.
Die Halle 12 zu erreichen schoben wir also erst mal für eine kleine Stärkung auf.
Nach einer besagter Stärkung durch Bubbletea sind wir also weiter unserem Ziel gefolgt und haben endlich die Halle 12 mit der großen Bühne betreten.

 


 

Eine ganze Halle nur für eine Bühne mit drei Monitoren, die das Geschehen auch für diejenigen sichtbar gemacht haben, die in den hinteren Reihen saßen. Das bedeutet, dass auch die Leute auf den hinteren Plätzen fast alles auf der Bühne mitbekommen konnten, wenn vielleicht auch nicht alles – Gerade bei den Showgruppen. Die Halle 12 mit der Bühne gehört definitiv zu den größten Bühnenbereichen auf den deutschen Anime und Manga Conventions! Weil wir so viel zu sehen und zu entdecken hatten, hatten wir nur leider fast keine Zeit um auch Bühnenprogramm beiwohnen zu können. Deswegen haben wir uns für drei Programmpunkte entschieden:
Der Vorentscheid der Deutschen Cosplay Meisterschaft (kurz: DCM). Es sei nur so viel gesagt: Es war Orktastisch. Die große Halle war bei dem Vorentscheid der DCM gut voll, dafür, dass sie so groß war. Weil in diesem Jahr die Paarmeisterschaft läuft, treten immer Zweierteams gegeneinander an. Die DoKomi stellte den dritten Vorentscheid der Meisterschaft dar und teilgenommen haben 13 Startnummern.
Dabei ist aufgefallen, dass unter den genutzten Anime und Games viele Klassiker dabei waren. Die Auftritte waren der DCM entsprechend niveauvoll und es hat Spaß gemacht, dem Wettbewerb beizuwohnen.

Wir gratulieren herzlich den Gewinnern und wünschen ganz viel Glück auf dem Finale in Frankfurt im Rahmen der Frankfurter Buchmesse!

Die Showgruppe Serenata, die mit ihrem witzigen Detektiv Conan-Stück absolut überzeugte! Fans der Serie werden einige Hints erkannt haben und die liebevolle Umsetzung der einzelnen Charaktere hat sicherlich nicht nur uns gefallen. Die beliebtesten Charaktere wurden dabei auf die Bühne gezaubert, von dem Trio Conan, Kogoro und Ran Mori mal abgesehen, hatte Kaitou Kid seinen Auftritt, Takagi sowie die Männer in Schwarz. Zwar haben Heiji und Inspektor Megure gefehlt – Aber der Witz und Charme des Stückes hat das durchaus wett gemacht! Tänze, Gesang und Schauspiel wirkten so liebevoll, dass es einfach Spaß gemacht hat, der Showgruppe dabei zuzusehen, wie sie ein Stück aufführten, in dem so viel Arbeit steckte.
Solltet ihr also die Chance haben, Serenata auf einer kommenden Convention zu sehen: Nutzt sie. Es lohnt sich.

Unter dem sogenannten DoKomi Cosplaywettbewerb versteckte sich dann doch viel mehr als nur ein einfacher Convention-Wettbewerb! Hier also ein großer Kritikpunkt: Internationale Wettbewerbe sollten auch als solche im Programmplan stehen oder zumindest direkt erkennbar im Programmheft. Denn fast hätten wir uns diese entgehen lassen – Glücklicherweise haben wir aber die Beschreibung im Heft gelesen.
Der DoKomi Cosplaywettbewerb bestand aus zwei internationalen Cosplay-Wettbewerb-Vorentscheiden: dem ICL (International Cosplay League) und dem EC (EuroCosplay).
Gestartet haben die Wettbewerbe mit dem ICL. Dieser Wettbewerb findet in diesem Jahr das erste mal statt. Das Finale ist auf dem Japan Weekend in Madrid und während andere Cosplaywettbewerbe auch immer einen großen Fokus auf die Auftritte legen, geht es beim ICL tatsächlich in 90% um die Nähkunst. Die Cosplayer können ihr Cosplay dann im Zuge eines Catwalks präsentieren, der nur 10% der Bewertung ausmacht. Also vielleicht genau der passende Wettbewerb für alldiejenigen, die gerne mal an einer internationalen Show teilnehmen würden, sich aber nicht trauen eine Performance zu kreieren.
Auf der DoKomi gab es 8 Teilnehmer.

Moderiert wurden beide Wettbewerbe von den beliebten Rainbow Raiders, die mit viel Charme und Witz durch die Shows führten. Direkt im Anschluss des ICL Catwalks folgte nämlich schon der Vorentscheid des EC. Das Finale des EuroCosplay findet jährlich in London auf der MCM statt. Hier liegt der Fokus in der Bewertung zu 60% auf den Nähkünsten und zu 40% auf der Performance auf der Bühne. Teilgenommen haben 11 Startnummern.
Wir gratulieren ganz herzlich den Gewinnern der Shows und wünschen viel Glück im Finale, vor allen Dingen aber viel Spaß!

Die DoKomi als Messe führte die Besucher schließlich für einen weiteren Raum mit einer kleinen Bühne zurück in die früheren Hallen. Im Congress Center befand sich nämlich die Cosplay Stage, auf der aber auch Showgruppen auftreten konnten, die nicht so viel Platz benötigten. Dieser Bereich war scheinbar nicht jedem bekannt, denn er war zu jeder Zeit relativ leer – Sehr positiv für Damen, die mal zur Toilette mussten, aber vielleicht nicht so schön für die Showacts, die sich in diesem Bereich präsentierten. Uns selbst hat es ebenfalls nur zu einem einzigen Programmpunkt in diesen Raum verschlagen: Nämlich aufgrund Ongaku no Kara, deren Auftritte wir noch so oft mitnehmen möchten wie möglich. Denn die Gruppe wird sich noch in diesem Jahr auflösen. Damit wird uns eine sympathische Gruppe verlassen, die uns über so viele Jahre begleitet hat. Kein Digimon-Encore mehr, keine Parodien, keine stimmstarken Balladen. Wir hoffen still und heimlich auf ein Best-of. Und wünschen den Ongakus für ihre Zukunft ganz viel Erfolg!

 


 

Games Games Games zu Hauf gab es auch auf der DoKomi, ein Bereich, der mittlerweile bei keiner Convention fehlen kann.
Nintendo war, wie auf vielen Cons, mit einem Stand vertreten – Allerdings bot er nur Spiele und keine Möglichkeit, Mitarbeiter selbst zu sprechen. Dafür konnten Fans an vier Stationen Mario Kart 8 Deluxe auf der Switch testen, zwei mal The Legend of Zelda: Breath of the Wild, Fast RMX, Puyo Puyo Tetris und Ultra Street Fighter II. Auch Super Smash Bros. auf der Wii U durfte natürlich nicht fehlen. Auf dem Nintendo 3DS standen ebenfalls Spiele zur Verfügung und zwar Yokai Watch, Pokémon Sonne und Mond und Fire Emblem Echoes.

 


 

Square Enix war um einiges beeindruckender!
Wer auf dem Fan Festival von Final Fantasy XIV war, der konnte womöglich einige Highlights wieder erkennen. So konnten Fans sich selbst beweisen auf einem heißen Ritt auf einem Behemoth, der sich selbstverständlich nicht zähmen lassen wollte. Erledigt von der Anstrengung danach hatten sie die Möglichkeit im Mogry-Dorf auszuspannen (oder sich gleich dort nieder zu lassen um Behemoth zu umgehen). Und wem das nicht genug war, der hatte die Chance gemeinsam in einer 8er-Gruppe Zurvan bekämpfen und besiegen!
Auch für Square Enix Fans, die nicht so viel mit MMOs anfangen können gab es Möglichkeiten zum Aufenthalt: So standen auch Spielstationen für das neue Remake von Final Fantasy XII und Dragon Quest bereit.

 


 

Neben den beiden Publishern bot die DoKomi einen großen Retro-Bereich mit klassischen Spielen wie beispielsweise dem alten Zelda. Aktuelle Spiele gab es auch – Vier PlayStation 3 standen bereit, damit Spieler sich in Battle-Games messen konnten.
Ganz besonders interessant und sehr liebevoll gestaltet war der Retro Arcade Wave Bereich. 24 Konsolen waren in mühevoller Arbeit so gestaltet, dass die Spieler glaubten, tatsächlich vor einer älteren Retro-Konsole in einer Spielehalle zu stehen. Die Konsolen konnten entweder zu zweit oder allein genutzt werden.

 


 

Was schlussendlich zu sagen bleibt ist, dass die DoKomi mit ihren zwei Tagen definitiv zu kurz läuft. Weil wir so viel wie möglich sehen wollten, haben wir uns recht schnell durch die Convention gekämpft – Tatsächlich alles gesehen haben wir in diesen zwei Tagen aber nicht.
Die DoKomi ist größer geworden. Jetzt ist es Zeit für eine Ausweitung auf drei Tage.