Review: God Eater 2 – Rage Burst

Allgemein

 


 

Anfang der 2050er Jahre begann eine bisher unbekannte, als „Oracle-Zellen“ bezeichnete Lebensform, alles Leben auf der Erde zu verzehren. Der unstillbare Appetit der Zellen gepaart mit bemerkenswerter Anpassungsfähigkeit lies diese schnell zum schlimmsten Feind der Erde mutieren, den Aragami. Gegen diese gigantischen und unbesiegbaren Kreaturen konnten konventionelle Waffen nichts ausrichten. Daraufhin wurde die Elite- Einheit namens God Eater gegründet, um die Aragami mit den kürzlich entwickelten „God Arcs“-Waffen zu bekämpfen. In einer von wilden Göttern heimgesuchten Welt ziehen die „God Eater“ in einen aussichtslos geglaubten Krieg…

Das ist die grobe Geschichte um God Eater 2 – Rage Burst. Wir haben das Spiel angespielt und möchten sehr gerne unsere Eindrücke mit euch teilen.

Gleich nach Spielbeginn können die Spieler einen eigenen Charakter erschaffen, Namen, Spitznamen und Aussehen selbst wählen. Auf den ersten Blick wirkt die Vielfalt der wählbaren Optionen nicht so groß, aber tatsächlich gibt es dann doch verschiedene Gesichter, Frisuren, Haarfarben, Augenfarben, unzählige Accessoires in verschiedenen Farben und sogar verschiedene Stimmen. So ist es nicht schwer zu glauben, dass wir einige Zeit mit der Charaktererstellung verbracht haben, bevor wir überhaupt wirklich zum spielen kamen.

 


 

Nachdem sich der Spieler für einen Charakter entschieden hat wird das Spiel von einem actionreichen Openingvideo eröffnet, das ganz in seinen Bann zieht. Man kann schon erahnen, dass die Kämpfe gegen die Aragami, die Monster, den größten Teil des Spiels in Anspruch nehmen und erst nach die Tiefe der Story. Nach dem Video finden wir uns als Zuschauer einer zerstörten, brennenden Stadt wieder, untermalt von einem unheimlich atmosphärischen Soundtrack, der uns gleich zu Beginn überzeugt!

Während, in unserem Fall die Protagonistin Toto, einige Untersuchungen über sich ergehen lassen muss, fliegt die mechanische Festung Friar über diese Stadt hinweg und zähnefletschende Monster jaulen ihr hinterher. Wir befinden uns sogleich in der Festung und werden Zeuge, wie Toto dauerhaft mit einer Waffe, einer God-Arc, schmerzhaft verbunden wird. Aus sicherer Entfernung beobachten die Ärztin Rachel und Julius das Geschehen und sind erleichtert, als sich herausstellt, dass Toto mit der God-Arc kompatibel ist. Das ist auch direkt Grund für die erste Trophäe im Spiel ohne überhaupt etwas getan zu haben!

Nach der Sequenz befinden wir uns in der Lobby der Festung Friar wo man außerhalb der Missionen eigentlich immer zu Hause ist. Und an dieser Stelle möchten wir kurz anmerken, dass das Spiel für einige sicherlich schnell eintönig werden kann. God Eater 2 – Rage Burst überzeugt nicht durch seine vielfältigen Maps und Locations. Das ist allerdings auch nicht Ziel des Spiels, sondern das Bekämpfen von teilweise gigantischen Monstern.

Die Bewegungen des Charakters wirken zwar nicht steif aber immer gleich. So kann er auch nur entweder laufen oder langsam laufen – Gehen ist unmöglich. Die Gespräche sind nicht komplett synchronisiert, sondern nur wichtige Gespräche, die die Story weiterbringen oder Charaktere vorstellen sollen. Die Synchronisation des Spiels ist ausschließlich auf englisch und wirkt teilweise etwas übersteuert oder so, als würden die Sprecher zu nah vor ihren Mikrofonen stehen. Während Charaktere wie Julius sich besser in ihre Rolle einfinden, hatte zum Beispiel Romeo nicht so großes Glück und er klingt furchtbar übertrieben gespielt. Die Synchronisation ist also teilweise ganz gut und teilweise schrecklich.

Nachdem wir Julius, den Kommandanten unserer Einheit kennen gelernt haben können wir endlich das erste Kampftutorial starten und damit gleich erste Erfahrungen im Kampf und in der Spielmechanik erfahren. Fran, die Dame am Hauptschalter, ist zuständig für unsere Einheit und bei ihr können die Charaktere stets Missionen annehmen oder sich Tipps holen, wenn nicht so ganz klar ist, was als nächstes getan werden muss.

Das Kampfsystem erfordert ein wenig Übung weil auf den ersten Blick eine Fülle an Dingen möglich ist und es etwas kompliziert wirkt aber dann während des Spielens relativ schnell in Fleisch und Blut übergeht. So gibt es zwei normale physische Angriffe, mit einem Klick auf die R1 Taste kann die Waffe getauscht werden von Fern- auf Nahkampf und umgekehrt und die Gegner strategisch klug herausgefordert.
Die Block-Funktion ist in diesem Spiel super schön herausgearbeitet und es gibt drei Arten von Schilden: Ein schwächeres, ein normales und ein mächtiges. Die mächtigen Schilde brauchen dementsprechend länger bis sie aktiv sind und ein Block ist dann am wirkungsvollsten, wenn man ihn kurz vor dem Angriff des Aragami ausführt. Es macht wirklich Spaß mit dem Timing zu spielen und verschiedene Blocks auszuprobieren.
Das Drücken der R1+Dreieck Taste ermöglicht es, direkt nach einem Angriff wertvolle Items aus einem Monster zu ziehen. Allerdings kann dies auch nach einem Kampf geschehen – Ganz ohne Hektik. Es macht aber mehr Spaß viele verschiedene Kombinationen zu probieren und somit einen unterhaltsamen Kampf zu kreieren.

Steuerbar ist nur ein Charakter, die anderen Kampfteilnehmer kämpfen eigenständig und heilen teilweise auch. In Menü können bestimmte Attribute, Fertig- und Fähigkeiten der Kampfgefährten eingestellt werden und so eine Partie erschaffen, die gänzlich auf den Spieler zugeschnitten ist.

Die Missionen

Es gibt zwei Arten von Missionen: Die Story-Missionen, die die Handlung vorantreiben und die freien Missionen, von denen anfangs aber keine zur Auswahl stehen. Die Missionsmitglieder können vor Annahme der Mission ausgewählt werden. Je schwieriger die Missionen umso mehr Charaktere kann der Spieler auswählen.

Die Missionen finden außerhalb der mobilen Festung statt und sind auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt. Außerdem gibt es stets ein bestimmtes Zeitlimit, das für den abschließenden Rang in der Mission auch mit verantwortlich ist. Die Missionen, die wir bereits gespielt haben waren allerdings alle locker im Zeitlimit machbar und somit scheint es im Voranschreiten des Spiels entweder strenger zu werden oder einfach nicht besonders schwierig zu erfüllen. Im Missionsauftrag werden an der rechten Ecke die Monster angezeigt, die es gilt zu besiegen und die auftauchen. In diesem Screen können auch die Belohnungen angezeigt werden, die die Spieler nach Abschluss der Mission erhalten. Für bestimmte Belohnungen gibt es Bedingungen – Sind keine Voraussetzungen vorgegeben entscheidet das Los.

Die Missionen beginnen, sobald die Kadetten durch das Tor ins Freie schreiten – Allerdings wird der Spieler sofort zu dem Ort transportiert und ein Umschauen auf einer offenen Weltkarte wird zum Traum. Die Gebiete in denen die Missionen stattfinden sind leider genau so klein wie menschenleer und dienen ebenfalls nicht zum großartigen Erkunden. Das positive daran ist, dass sich die Spieler auf das Besiegen der Aragami konzentrieren können – Das negative: Das Spiel wird schnell eintönig.

Nach erfolgreichem Abschluss einer Mission erhalten die Charaktere die daran teilgenommen haben GFP. Diese können genutzt werden um den Verbündeten bestimmte persönliche Fähigkeiten beizubringen und sie somit aufzurüsten und zu skillen. Die GFP werden allerdings nur beim erstmaligen Abschluss einer Mission verdient und viel seltener beim Abschluss einer Spezialmission. Hier gilt also Vorsicht: Bevor man Missionen annimmt, sollte dem Spieler klar sein, welche Ziele er verfolgt. Das Farmen von Items oder das Skillen von den Charakteren. Im Laufe einer Mission gesammelte Materialien und Verbrauchsgegenstände werden automatisch zum Lager geschickt und sind über das Terminal abrufbar.
Neben den GFP gibt es außerdem die FP. Einfache Skills erfordern oft keine GFP zusätzlich zu den FP und somit sind FP natürlich auch einfacher zu sammeln. Alle Mitglieder, die auf Missionen mitgenommen werden oder als Unterstützung gewählt wurden erhalten nach Abschluss einer Mission FP.

Neben Items und Erfahrung erhalten die Spieler noch etwas anderes nach Abschluss von Missionen: Verlassene God Arc! Diese lassen sich nicht ausrüsten, aber ihre Eigenschaften lassen sich auf einen anderen God Arc übertragen und somit ist auch schnell das Prinzip von Ausrüstungsverbesserung erklärt. Nach Abschluss einer Mission erhält der Spieler drei verlassene God Arcs.

 


 

Charaktere ausrüsten und skillen

God-Arc-Teile und Kleidung können im Terminal in der mobilen Festung geändert und auch neu hergestellt werden. Notwendig dafür sind die Materialien, die während den Missionen eingesammelt werden und das durch die Missionen verdiente Geld.

Die Charaktere verfügen über Unterstützungsfähigkeiten. Nach einer Mission können diese direkt freigeschaltet werden, denn sie geben einige Boni auf den Abschluss von Missionen oder Belohnungen für Bindungsbrüche. Die Unterstützungsfähigkeiten variieren von Charakter zu Charakter und so kann der Spieler sich für die Fähigkeit entscheiden, die gerade am dringendsten benötigt wird. Eingesehen werden können die Fähigkeiten im Terminal. Die Unterstützungsfähigkeiten eines Mitglieds können nach Beenden einer Mission verbessert werden, indem nur dieses Mitglied zusätzliche FP erhält.

Neben den Unterstützungsfähigkeiten haben die Charaktere natürlich auch andere Fertig- und Fähigkeiten, die im Terminal ausgewählt und aktiviert oder deaktiviert werden können. Hier ähnelt das Spiel einem ganz normalen klassischen J-RPG, denn für die Nutzung bestimmter Skills sind verschiedene FP nötig, die durch Aus- oder Abwahl der Fertigkeit genutzt oder wieder freigegeben werden. So können manche Charaktere beispielsweise mit einer hohen Wahrscheinlichkeit durch physische Angriffe den Feind vergiften, sie sind resistenter gegen magische Schäden, Tränke haben eine stärkere Wirkung, etc pp. Die Charaktere können somit zu Spezialisten auf einem gewissen Gebiet ausgebaut werden oder zu Allround-Talenten – Das ist ganz dem Stil des Spielers überlassen.

Ausrüstungsgegenstände können natürlich ebenfalls beliebig oft ausgetauscht und somit an die Charaktere angepasst werden.

 


 

Abschließend lässt sich sagen, dass God Eater 2 – Rage Burst sicherlich für Fans von Missionen und Kämpfen gegen gigantische Monster ein absolutes Highlight darstellen kann. Wer den Fokus allerdings tiefer auf Geschichte und Charakterentwicklung legt, der wird sich vermutlich schnell langweilen. Explorationscharakter hat das Spiel kaum – Es gibt wenige Ebenen, die tatsächlich etwas zu bieten haben. Die mobile Festung besteht aus drei Stockwerken mit unter 10 Räumen und somit ist auch diese Station schnell abgearbeitet.
Der Soundtrack unterstreicht allerdings die Szenen im Spiel wunderschön und es ist lohnenswert sich diesen mal anzuhören. Das Charakterdesign ist etwas bunter als die Atmosphäre des Spiels und die gewöhnlichen Stereotypen sind auch hier natürlich wieder dabei: So ein Nesthäkchen, ein Witzbold, der Innen-weich-Außen-hart-Charakter, ein gewissenhafter Anführer, ein eitler Charakter, … Für jeden Geschmack sollte also definitiv ein Liebling dabei sein.

God Eater 2 – Rage Burst erscheint auf PlayStation 4 und PlayStation Vita.

 

1 thought on “Review: God Eater 2 – Rage Burst

Comments are closed.